Wikinger waren im 8. und 9. Jahrhundert in ganz Europa verbreitet. Von Schweden, über Norwegen, bis hin zu Island, England, den Färöer Inseln, Frankreich, Deutschland und sogar bis Nordafrika reichten ihre Raubzüge.
Die Bezeichnung „Wikinger“ ist bis heute noch ungeklärt. Oft werden sie als Räuber oder Plünderer bezeichnet, die sich nach ihren Streifzügen mit Fress- und Sauforgien vergnügten, doch die Wikinger waren viel mehr als nur grausame Barbaren. Mit ihrem Sinn für Handwerk und Kunst legten sie den Grundstein für die Handelsgesellschaft. Sie waren die perfekten Kaufleute und Politiker, bauten prächtige Schiffe und gaben sich der Dichtkunst hin.
Das erste große Ereignis, welches die Wikingerzeit einläutete, war der Überfall auf das Kloster Lindisfarne im Norden Englands. Zunächst ernährten sie sich von der Landwirtschaft, züchteten Schweine und Schafe und lebten in leicht zugänglichen Gebieten. Doch mit der Zeit wurde das fruchtbare Land weniger und die Wikinger segelten hinaus aufs Meer, um sich in anderen Orten niederzulassen.
Dort bildeten sich meist große Handelszentren, die mit dem Schiff sehr gut erreichbar waren. Waffen hatten für die Wikinger während des Kampfes eine große Bedeutung und galten für die Männer gleichzeitig als Statussymbol. Je vermögender ein Mann, desto luxuriöser war seine Ausrüstung. Besonders angesehen waren das Schwert, der Speer und Streitäxte. Zum Schutz benutzte man Rundschilde mit einem Durchmesser von bis zu einem Meter.
Ende des 11. Jahrhunderts fanden schließlich die Raubzüge ein Ende. Die angegriffenen Regionen leisteten starken Widerstand und ließen die Plünderungen zu einem großen Risiko für die Wikinger werden. Somit beendeten sie nach und nach ihr Kriegerdasein und widmeten sich Kultur und Handwerk.